Corona, Corona, immer wieder Corona

Die Corona-Krise hat natürlich auch bei mir Spuren hinterlassen – Gott Lob bisher nicht im Gesundheitsbereich.

Corona 1:  Die Veranstaltung zur Präsentation meines jüngsten Buches, Mit Austrian Mind über den Tellerrand hinaus – zur Wiederkehr ganzheitlich pragmatischen Denkens, war leider eines der ersten Opfer des ersten Lockdowns im Frühjahr 2020 (mehr zu dem Buch auf dieser Homepage). Trotzdem kam es ein Jahr später zur zweiten Auflage des Buches, und eine sehr schöne Rezension dazu gab es in den „Salzburger Nachrichten“.

Corona 2: Das weitgehende Erliegen des öffentlichen Lebens in Pandemie-Zeiten hat auch auch bei mir vieles geändert: ich kam mehr zum Nachdenken und Schreiben und habe in  Renovatio eine Institution gefunden – www.renovatio.org – , die  meine Wertvorstellungen teilt, und für die ich nun als freier Mitarbeiter gerne tätig bin. Dieses Institut mit Sitz in Augsburg fördert das Verständnis der zahlreichen existenziellen Herausforderungen Europas, um zu dessen gesellschaftlicher Resilienz und der Kontinuität seines christlich-abendländischen Erbes beizutragen. Meine von Renovatio übernommenen Analysen finden Sie hier https://www.breisky.at/de/europa-lieben-lernen/ hier (Zur soft power des kulturellen Gemeinsinns), und hier https://www.breisky.at/de/909/

Corona 3: Die durch Lock-down erzwungene Ruhe hat mir auch Gelegenheit gegeben, meine 2008 in China an mehreren Universitäten und Bildungseinrichtungen gehaltenen Vorträge zu Leopold Kohrs Lehre vom Menschlichen Maß für Internet-Medien aufzuarbeiten. Unter dem Titel „HUMAN MEASURE COMES TO CHINA – the Leopold-Kohr-Lecture held by Ambassador Michael Breisky at Beijing Global Village in 20008“  soll bald vor allem das  Interview mit Liao Xiaoy, der damaligen Präsidentin dieser Umwelt-Organisation, gezeigt werden, das auch spirituelle Themen einschließt.

Corona 4: Dass auch das Nationale Archiv der USA in Washington wegen des Corona-Lockdown  schließen musste, hat mich sehr getroffen. Das hängt zusammen mit meinem  2019 veröffentlichtes Buch  „Skizzen aus dem diplomatischen Kriegs-Lissabon – was mir Hubert und Hildegard Breisky über ihre Jahre in Portugal 1940 -1945  erzählt haben„. In diesem Buch beschreibe ich auch die Geheimverhandlungen, die mein Vater ab Dezember 1942 als Kulturattaché der deutschen Gesandtschaft mit US-Diplomaten geführt hat, um im Rahmen der Schellenberg-Initiativen  die Möglichkeiten einer einvernehmlichen Kriegsbeendigung auszuloten – wie das bekanntlich auch in Schweden versucht wurde. Erst nach Erscheinen dieses Buches erhielt ich Unterlagen, aus denen hervorgeht, dass mein Vater die Verhandlungen mit diesen als Diplomaten getarnten Agenten der US Geheimdienste etwa ab Jahresanfang 1944 hauptsächlich im Interesse der Wiedererrichtung eines unabhängigen Österreich geführt hat. Dabei unterstützte ihn sein enger Freund, der Wiener Zucker-Industrielle Richard Skene, dem es 1943 und 1944 gelungen war – vermutlich unter kriegswirtschaftlichem Vorwand – Portugal bzw. meinen Vater zu besuchen (Skene wurde im März 1945 bei den letzten Kampfhandlungen in Wien erschossen). Dabei verfassten die beiden in Zusammenarbeit mit der US-Seite ein 18-seitiges und am 6. September 1944 finalisiertes Memorandum, das u.a. der US-Delegation bei der European Advisory Council in London übermittelt wurde; bei dieser für die Nachkriegsplanung Europas zuständigen Institution hat es laut Rückmeldung der amerikanischen Gesprächspartner meines Vaters  „hinsichtlich der Einschaltung Amerikas in die österreichische Frage beste Dienste geleistet.“ Seit Monaten versuche ich, dieses für die österreichische Nachkriegsgeschichte nicht unwesentliche, bisher unveröffentlichte Dokument aus den Archiv-Kellern der US-Geheimdienste zu holen – doch macht mir auch hier der Corona-Lockdown einen Strich durch die Rechnung.