Es folgt eine Kritik seiner Lehre aus heutiger Sicht: Positive Überraschungen sind dabei Europa und die heutige Informationsgesellschaft, die zu einer Stärkung des Lokalen führen. Sodann werden zehn aktuelle „Megatrends“ beschrieben, die Kohrs Thesen unterstützen. Des Weiteren wird untersucht, wie die menschliche Neugier vor der wachsenden Informationsflut geschützt werden kann, sodass Kohrs Forderung nach Überschaubarkeit eine neue Dimension erfährt. Schließlich wird gezeigt, wie Kohrs Thesen in Zeiten der Post-Globalisierung zur allgemeinen Richtschnur werden können.
I. EINLEITUNG
1.Warum Leopold Kohr? (Krise 2008 durch allgemeines „Autobahn-Nebel-Syndrom“, d.h. überzogene Kombination von Abstraktion + linearer Projektion; Gegenrezept: Kohrs „Menschliches Maß“)
2. Der Mensch Leopold Kohr: Biographie; menschliches Profil; Werke
II KOHR GESTERN: WAS ER GESAGT UND GEMEINT HAT
1 .Kohrs Menschenbild: (Bei aller Irrtumsanfälligkeit: ) der Mensch ist gut – wenn man ihn nur lässt… Die Gefahr des Anonymen; Die Versuchungen der Macht
2. Kohrs Gesellschaftsbild: Die Natur als Lehrmeisterin; Der Punkt kritischer sozialer Größe; Die Umlaufgeschwindigkeit der Wirtschaft; Materialistisches Maximum und Menschliches Optimum; Jenseits des kritischen Punktes; Die optimale soziale Größe; Grosse und kleine Staaten, Regionen und Europäische Integration
3. Kohr und die Globalisierung: Das Problem der „Terms of Trade“; Der Weg der „natürlichen“ Entwicklung (keine Abkürzung für den Weg Dorfgemeinschaft – Stadtstaat – Nationalstaat); Demokratie und Entwicklung;
III KOHR HEUTE: WENIG PRAXIS, EINIGE ÜBERRASCHUNGEN UND VIELE CHANCEN
1. Kohr in der Praxis: Wales und Anguilla; Oasen in der Globalisierten Welt; Der Kulturverein “Tauriska”; Rund um die Bramberger Apfelpresse; Die Maishofner Molkerei (Kohr als Wegbereiter von „Ja, Natürlich..“);
2. Überraschungen für Kohrs Gesellschaftsbild: Optimale Größe – gelten Kohrs Zahlen noch? Europäischer Integration läuft besser als erwartet; Kleinstaaten blühen (Beispiel Liechtenstein); Die Informationsgesellschaft stärkt die lokale Ganzheitlichkeit… NGOs als „Quasi-holistische“ Netzwerke; Kritik an Kohr;
3. Kohrs Kritischer Punkt bei „Großen Ideen“ (für sie gilt das Paracelsus-Zitat „alles ist Gift – die Dosis entscheidet“):„Große Ideen“ jenseits der Überschaubarkeit;… nur nach Beweislast-Umkehr; Beispiele; Zeitpunkt der Diskussion um den kritischen Punkt;
IV KOHR MORGEN: WILLKOMMEN IN DER POST-GLOBALISIERUNG
1. Die Megatrends der Post-Globalisierung (Definitionen der Globalisierung stimmen nicht mehr; „Post-Globalisierung“ durch Megatrends, die die Lokalisierung stärken):
1. Von materialistischer Selbstverwirklichung zu Sozialer Spiritualität
2. Von der Wachstums-Philosophie zur Verteilungsgerechtigkeit
3. Militärische Sicherheit verliert ihre Bedeutung
4. Lokalisierung durch Angst vor Terror und Kriminalität
5. Alternative Energiequellen als Motor der „Lokalisierung“
6. Wissen und intellektuelles Eigentum wird vogelfrei
7. Die Rückkehr des Protektionismus
8. Die Aushöhlung des Nationalstaates durch „Glokalisierung“
9. Die Krise der Repräsentativen Demokratie (überlebt am besten lokal!)
10. Wenn das Finanz- und Währungssystem implodiert…
2. Die Rettung der Neugier durch die Verstandes-Ökonomie (Grundlagen und Absicherung der Überschaubarkeit): Wie das Gehirn Informationen verarbeitet; Das Hirn-physiologische Dilemma der Globalisierung; Mehr vernünftiger Umgang mit der Vernunft (sie benötigt „ganzheitlichen Flankenschutz“); Der Soziale Raum; Die Verstandes-Ökonomie (harmonischer Ausgleich zwischen den Zielen der Nähe, kultureller Ordnung und zeitlicher Gelassenheit);
3 .Mit Kohr in der Post-Globalisierung überleben: Eine konkrete Zukunft für Kohrs Gesellschaftsbild: Zwei Ebenen, Zwei Säulen (horizontal: Region und EU/UNO; vertikal: ausgedünnter Nationalstaat und NGOs); Autonome Ethik und die Kohrsche Methode der Werte-Diskussion; Post-Globalisierung und „Droge Internet“; Ausblick
ANHANG 1: Originalzitate von Leopold Kohr
ANHANG 2: Artikel „Einigung durch Teilung“ (Original 1941 „Disunion Now“, hier Nachdruck DIE ZEIT- Nr.43 -18- Oktober 1991
erschienen 2010. Ca. 136 Seiten. 15,5 x 23,5 cm. Brosch.
Ca. € 15,90, sfr 25,40
ISBN 978-3-85165-924-5
Rezensionen zu dem Buch finden sich unter
http://www.passagen.at/cms/index.php?id=62&isbn=9783851659245&L=0