Nach Corona: die Bändigung der Extreme durch das Menschliches Maß
von Michael Breisky „Gott soll uns schützen vor allem, was noch a Glück sein wird“, könnte man wie die seligen Tante Jolesch seufzen, die weise Matriarchin im…
von Michael Breisky „Gott soll uns schützen vor allem, was noch a Glück sein wird“, könnte man wie die seligen Tante Jolesch seufzen, die weise Matriarchin im…
Heute passieren viele Dinge, die bestätigen, was ich seit Jahren predige und bisher meist verlacht wurde: Der Corona-Virus hat in der Wirtschaft den Glauben an lange und weltweite Lieferketten erschüttert…
Im Herbst 2019 wurde ich eingeladen, im Juni 2020 an einem Europa-Salon im Tiroler Alpbach teilzunehmen, um die "geistige Wiederaufrüstung Europas" zu diskutieren. Aus technischen Gründen kann ich diesem Salon…
Michael Breisky: Böckenförde revisited: Gesetz und Gemeinsinn ergänzen sich wie hard powerund soft power Das Böckenförde-Diktum Am 24. Februar 2019 verstarb ein Mann, von dem ein knapper Satz als…
Artikel im Magazin für Politik, Wirtschaft und Lebensstil Frank & Frei Nr. 09, Wien Überschaubarkeit sol Europas Diskutierfähigkeit retten von Michael Breisky Auf die Krise der EU mit mehr…
2018: Pflegedienst in Utopia
Artikel im Magazin für Politik, Wirtschaft und Lebensstil FRANK & Frei, Wien, Nr. 08/18, Dezember 2018
Wie die Neuordnung von Pflegediensten aussehen könnte
Die Pflege ist eines der großen gesellschaftlichen Zukunftsthemen. Steigende
Lebenserwartung und niedrige Geburtenrate stellen Staat und Gesellschaft vor enorme
finanzielle und soziale Herausforderungen. Experten warnen sogar vor einem Systemkollaps.
Michael Breisky mit einem neuen, unkonventionellen Lösungsvorschlag.
Neulich habe ich von Utopia geträumt. Eigentlich sah es dort genau so aus wie bei uns, nur
wirkten die Utopianer etwas wifer und optimistischer als unsere Landsleute.
So waren auch die Utopianer von einer bösen Scherenentwicklung betroffen: durch
die demographische Entwicklung stieg einerseits und unaufhaltsam der Pflegebedarf;
andererseits war die Staatskassa leer und bei einer Sozialquote um die 50 % war auch
eine weitere Erhöhung der Steuerbelastung politisch nicht machbar. Da machten nun
die Steuereintreiber Utopias eine erstaunliche Entdeckung: (mehr …)
Artikel von Michael Breisky im Magazin für Politik, Wirtschaft und Lebensstil FRANK & FREI, Wien, Nr. 06/18, September 2018
Populismus und Eliten-Arroganz
Die alten Volksparteien stecken in der Krise. Zulange haben sie die Interessen vieler Bürger ignoriert und damit ihre Glaubwürdigkeit verspielt. Davon profitieren populistische Bewegungen, wie zuletzt etwa in Italien. Eine Analyse dieses politischen Umbruchs.
Klagen über eine Bedrohung der Demokratie durch zunehmenden Populismus sind gefährliche Risse im Politik-Verständnis. Denn was von den Eliten in Politik und Medien als eine „vernünftige“ Weltsicht dargestellt wird – aufgebaut auf den unantastbaren (weil unfehlbaren?) Werten der Demokratie, der Marktwirtschaft, der Toleranz und Solidarität – das kann von immer weniger Menschen nachvollzogen werden, Solidarität und Demokratie bleiben dabei als Erste auf der Strecke. Die heute unüberschaubar gewordene Komplexität rächt sich nun: Angesichts galoppierender Ungleichheiten begann das mit Zweifeln am Sinn der Globalisierung, setzte sich fort bei Aufarbeitung der Finanzkrise von 2008 – warum ist Geld zur Rettung von Banken da, nicht aber für Arbeitsplätze? – und gipfelte 2015 in staatlicher Ratlosigkeit gegenüber Massen-Migration und islamistischem Terror. Das Bild elitärer Vernunft-Exzesse wird abgerundet durch Resignation gegenüber der globalen Krise der Ökologie, während immer mehr über Orchideen-Themen der political correctness debattiert wird. (mehr …)
aus den St.Johanns Club Nachrichten, Wien, September 2017
In einer Zeit, in der das Streben nach linearer Effizienz nach großartigen Erfolgen nun dabei ist, sich totzulaufen – wird die Besonderheit des Homo Austriacus, mehr ganzheitlich, pragmatisch und inklusiv zu denken, zu einem überlebenswichtigen Faktor. (mehr …)
Artikel in „Die Presse“, Print-Ausgabe, Wien, 16.11.2017
Wenn das Beispiel Katalonien Schule macht, werden andere folgen – und die EU in eine tiefe, tatsächlich existenzbedrohende Krise stürzen, meint Joschka Fischer in einem europaweit syndizierten Kommentar „Europa versus Regionalismus“ (u.a. auch im „Standard“ vom 4. 11.). Formal gesehen hat Fischer völlig recht: Die für operative Entscheidungen maßgeblichen Ratsformationen sind heute mit 28 Mitgliedern schon am Rande der Funktionsfähigkeit. Ein paar Mitgliedstaaten mehr – und der Kollaps ist da.
Anders jedoch, wenn man inhaltlich fragt: Wie können sich Regionen auf EU-Ebene mehr Gehör verschaffen? Akzeptiert man das Unumstößliche, dass Ratsformationen nur die Vertreter von Zentralregierungen zulassen, dann geht das auch nur über die Vertretung der Zentralregierungen; das wird im Idealfall die eigene sein. Es ist aber auch denkbar, dass sich Regionen von der Vertretung eines anderen Mitgliedstaats vertreten lassen. (mehr …)
Vision für weniger Effizienz, aber mehr Residenz
Artikel im Rotary Magazin, Hamburg, August 2017:
Brexit, Trumps Wahlsieg und der populistische Zulauf deuten auf ein wachsendes Anti-Establishment-Gefühl, verbunden mit Abstiegs- und Überfrendungsängsten – alles Zeichen eines tiefen Umbruchs. Hatte Kurt Tucholsky recht, als er meinte: „das Volk denkt oft falsch, fühlt aber immer richtig“?
Zumindest der zweite Teil dieses Satzes stimmt; denn mit Effizienz und Resilienz gibt es ein Begriffs-Paar, das aus dem Gleichgewicht gefallen ist und die Entstehung dieses Gefühls gut erklären kann: Effizienz – also das Streben nach einem „immer besseren“ Verhältnis zwischen Input und Output – verbindet Materialismus mit linearem Vernunft-Denken und hat sich zum umfassenden Leitprinzip der westlichen Gesellschaft entwickelt; Resilienz hingegen drückt nachhaltig robuste Widerstandskraft aus und erfordert vor allem ganzheitliches Denken. Kurz: ohne Effizienz werden wir verhungern, ohne Resilienz fahren wir bald an die Wand. Der Nachhaltigkeit ist am besten gedient (so der Resilienz-Forscher Bernard Litaer), wenn der Aufwand für Resilienz größer ist als der für Effizienz – was heute eindeutig nicht der Fall ist. (mehr …)