2019: Europas Diskutierfähigkeit

Artikel im Magazin für Politik, Wirtschaft und Lebensstil Frank & Frei Nr. 09, Wien Überschaubarkeit sol Europas Diskutierfähigkeit retten von Michael Breisky   Auf die Krise der EU mit mehr EU und mehr Zentralismus zu reagieren, ist der falsche Weg. Was notwendig wäre, ist eine radikale Durchsetzung des Subsidiaritätsprinzip   Wetten, dass in den nächsten fünf Jahren kein Stein in Europa auf dem anderen bleibt? Die Kandidaten für die Europawahlen am 26. Mai 2019 stehen ja vor wahren Herkules-Aufgaben: Nicht genug mit globalen Krisen wie Klima und Kriegsgefahr, Globalisierungs-Exzesse bei Migration, Finanzen und den Daten-Kraken im Silicon-Valley; stehen wir auch vor

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2018: Pflegedienst in Utopia

2018: Pflegedienst in Utopia Artikel im Magazin für Politik, Wirtschaft und Lebensstil FRANK & Frei, Wien, Nr. 08/18, Dezember 2018 Wie die Neuordnung von Pflegediensten aussehen könnte Die Pflege ist eines der großen gesellschaftlichen Zukunftsthemen. Steigende Lebenserwartung und niedrige Geburtenrate stellen Staat und Gesellschaft vor enorme finanzielle und soziale Herausforderungen. Experten warnen sogar vor einem Systemkollaps. Michael Breisky mit einem neuen, unkonventionellen Lösungsvorschlag. Neulich habe ich von Utopia geträumt. Eigentlich sah es dort genau so aus wie bei uns, nur wirkten die Utopianer etwas wifer und optimistischer als unsere Landsleute. So waren auch die Utopianer von einer bösen Scherenentwicklung betroffen:

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2018: Populismus und Eliten-Arroganz

Artikel von Michael Breisky im Magazin für Politik, Wirtschaft und Lebensstil FRANK & FREI, Wien, Nr. 06/18, September 2018 Populismus und Eliten-Arroganz Die alten Volksparteien stecken in der Krise. Zulange haben sie die Interessen vieler Bürger ignoriert und damit ihre Glaubwürdigkeit verspielt. Davon profitieren populistische Bewegungen, wie zuletzt etwa in Italien. Eine Analyse dieses politischen Umbruchs. Klagen über eine Bedrohung der Demokratie durch zunehmenden Populismus sind gefährliche Risse im Politik-Verständnis. Denn was von den Eliten in Politik und Medien als eine „vernünftige“ Weltsicht dargestellt wird – aufgebaut auf den unantastbaren (weil unfehlbaren?) Werten der Demokratie, der Marktwirtschaft, der Toleranz und

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2017: Wie Regionen sich mehr Gehör verschaffen könnten

Es ist höchste Zeit, dass den Regionen in Europa mehr Selbstbestimmung eingeräumt wird – zum Wohle der Bürger! Artikel in „Die Presse“, Print-Ausgabe, Wien, 16.11.2017   Wenn das Beispiel Katalonien Schule macht, werden andere folgen – und die EU in eine tiefe, tatsächlich existenzbedrohende Krise stürzen, meint Joschka Fischer in einem europaweit syndizierten Kommentar „Europa versus Regionalismus“ (u.a. auch im „Standard“ vom 4. 11.). Formal gesehen hat Fischer völlig recht: Die für operative Entscheidungen maßgeblichen Ratsformationen sind heute mit 28 Mitgliedern schon am Rande der Funktionsfähigkeit. Ein paar Mitgliedstaaten mehr – und der Kollaps ist da. Anders jedoch, wenn man inhaltlich

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2017: Vision für weniger Effizienz, aber mehr Resilienz

Vision für weniger Effizienz, aber mehr Residenz Artikel im Rotary Magazin, Hamburg, August 2017: Brexit, Trumps Wahlsieg und der populistische Zulauf deuten auf ein wachsendes Anti-Establishment-Gefühl, verbunden mit Abstiegs- und Überfrendungsängsten – alles Zeichen eines tiefen Umbruchs. Hatte Kurt Tucholsky recht, als er meinte: „das Volk denkt oft falsch, fühlt aber immer richtig“? Zumindest der zweite Teil dieses Satzes stimmt; denn mit Effizienz und Resilienz gibt es ein Begriffs-Paar, das aus dem Gleichgewicht gefallen ist und die Entstehung dieses Gefühls gut erklären kann: Effizienz – also das Streben nach einem „immer besseren“ Verhältnis zwischen Input und Output – verbindet Materialismus mit

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2014 Gastkommentar: Sparen bei den Botschafts-Residenzen?

Sparen bei den Residenzen? Gastkommentar von Michael Breisky in Die Presse, Wien, 6.5.2014 Die Budgetnot zieht den Blick des Außenministers auf die Botschaftersitze im Ausland. Wie groß ist dort das Sparpotenzial? Peter Ustinov sah Botschafter als Oberkellner, die bei Tisch dabeisitzen dürfen. Ein gutes Bonmot, doch verschweigt es, dass auch die Frau des Botschafters bei Tisch sitzt, und zwar direkt neben Ministern und sonstigen Potentaten – eine Gesprächsmöglichkeit, für die nicht nur Lobbyisten sehr viel Bares zahlen würden. Damit ist schon das wichtigste zur Kontaktpflege des Diplomaten gesagt: Er muss versuchen, sich in den Eliten des Gaststaates rasch zu integrieren.

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